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Schafwolle

Schafwolle hat gleich eine Reihe von Eigenschaften, die sie für den Einsatz in Tiny Houses  geradezu prädestinieren. Hier stichwortartig ein paar Infos dazu. Unsere Schafwolle     

  • stammt von der österreichischen Firma ISOLENA
  • wird durch ein plasmo-ionisches Verfahren gegen Mottenfraß resistent gemacht – die übliche Chemiekeule (z.B. Borsalze) erübrigt sich
  • nimmt über 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und gibt diese auch schnell wieder ab, ohne an Isolationsfähigkeit einzubüßen
  • ist extrem dampfdurchlässig
  • ist unter den natürlichen Dämmstoffen der leichteste
  • bindet Formaldehyd und viele andere flüchtige Lösemittel dauerhaft – was allerdings in unseren Tiny Houses nicht nötig ist!
  • weist einen extrem niedrigen Primärenergiebedarf auf
  • ist vollständig kompostierfähig
  • ist zwar nicht der billigste Dämmstoff, aber in der Gesamtbewertung in jedem Fall seinen Preis wert

 

Unser Fazit:  wir stehen ganz klar auf Schafwolle!

Zum Erklärvideo von Isolena auf die Schafe klicken

Holzfasermatten

Holzfasermatten werden aus zerfasertem Holz bzw. aus Holzresten hergestellt. Es gibt zwei verschiedene Arten der Produktion: im Trockenverfahren und im Nassverfahren. Ihnen gemeinsam sind der Grundstoff, nämlich Holz, und der grundlegende Verarbeitungsprozess, nämlich das Zerfasern des Holzes, das Auswalzen zu Matten und das Formatieren. Hier seht ihr die Unterschiede:  

Die Holzfasermatten aus dem Trockenverfahren

  • werden trocken hergestellt
  • benötigen als Klebstoff den Zusatz von 4% Polyurethan
  • haben einen etwas geringeren Energiebedarf
  • sind daher etwas günstiger

 

Die Holzfasermatten aus dem Nassverfahren

  • werden nass hergestellt
  • benötigen als Klebstoff lediglich die holzeigene Harze und kommen somit ohne chemische Zusätze aus
  • haben einen etwas höheren Energiebedarf
  • sind daher etwas teurer

 

Wir haben uns die Vor- und Nachteile genauer angeschaut…

  • Matten aus dem Nassverfahren

→ die Zutaten: Holz, Wasser, Aluminiumsulfat und Parafin. Sie sind für die Umwelt unschädlich.

→ Die Energie, die für die Trocknung der Matten aus dem Nassverfahren notwendig ist, kann man regenerativ gewinnen, z.B. über Solarzellen.

  • Matten aus dem Trockenverfahren

→ Die Zutaten: Holz, Polyurethan (aus Erdöl hergestellt).

→ Polyurethan lässt sich nicht „neutralisieren“. Seine Herstellung ist energieintensiv und ausgesprochen belastend für die Umwelt, seine Entsorgung ebenfalls problematisch.

→ Eine Rückführung in den ökologischen Kreislauf ist technisch nicht möglich.

Unser Fazit:  der Einkaufspreis ist nur eine Sache, die wahren Kosten eines umweltschädlichen Stoffes sind aber genauso real und werden uns über kurz oder lang einholen. Wir haben uns daher für die Matten aus dem Nassverfahren entschieden.

Steico Dämmplatte

Massives Holz

Die Tiny Houses von Green & Tiny bestehen zum größten Teil aus massivem Holz. Dieser natürliche Baustoff vereint in sich alle nur erdenklichen Charaktereigenschaften, die sich ein Bauherr nur wünschen kann. Zu den entscheidenden Charaktereigenschaften von Baustoffen gehören unter anderem

  • Druck- und Zugfestigkeit
  • Zähigkeit & Biegsamkeit
  • Dauerhaftigkeit
  • Stressresistenz
  • Wasserfestigkeit
  • Wärmespeicherkapazität
  • Diffusionsoffenheit
  • Brandresistenz
  • Nachhaltigkeit
  • Klimaneutralität
  • Preis

Holz erreicht in der Bewertung seiner einzelnen, isoliert betrachteten Eigenschaften selten die allerhöchste Punktzahl, aber in der Summe sind sie gegenüber allen anderen Baustoffen absolut unschlagbar.

Unser Fazit:  Holz ist definitiv das Material erster Wahl!

massives Holz

Weiterführende Informationen zu den verwendeten Baustoffen

Im Folgenden möchte ich die von uns eingesetzten Holzarten ausführlicher und umfassender beschreiben. Und Ihr erfahrt etwas über weitere Materialien, die verbaut wurden.

Massives, gewachsenes Holz

Fichte  kommt im gesamten Fachwerk, im unteren Fußboden und bei sämtlichen Dachlatten zum Einsatz. Fichte wächst gerade, ist leicht, einfach zu bearbeiten und arbeitet wenig. Sie ist ein heimischer Baum, kommt häufig vor und ist recht günstig in der Beschaffung. Weil sie schnell wächst, wurde sie über viele Jahrzehnte in Monokulturen angepflanzt. Die heute schon einsetzenden Klimaveränderungen mit extremer Trockenheit und starken Winden machen ihr allerdings schwer zu schaffen und bringen sie wortwörtlich zu Fall. Deshalb verzichtet man inzwischen auf neue flächendeckende Anpflanzungen und setzt zunehmend auf die viel gesünderen, nachhaltigeren Mischwälder.

Lärche  findet Verwendung in der gesamten Außenverschalung der Tiny Houses, inkl. Fensterlaibungen und Eckpfosten. Lärche wächst gerade, ist fester, schwerer, zäher und robuster als Fichte. Es gehört zu den witterungsbeständigsten heimischen Hölzern. Sie neigt aber dazu, sich zu verwerfen. Lärchen gedeihen am besten in kalten, winterreichen Regionen, und das Holz aus diesen Gegenden ist sehr robust. Bei uns siedeln sie sich von Natur aus in den höheren Lagen der Alpen an und bilden dort die Baumgrenze. Die in den Niederungen künstlich angepflanzten Lärchen geben ein schnell wachsendes Holz ab, das der Witterung deutlich weniger entgegenzusetzen hat als ihre Schwester aus dem Gebirge.

Weißtanne  kommt in der Verkleidung der Innenwände und der Decke außer in der Schlafkoje und im Bad zum Einsatz. Sie wächst sehr gerade, arbeitet wenig und ist oftmals astarm, weshalb sie ein optisch ruhiges Holz abgibt. Sie gedeiht in mittleren Höhenlagen wie im Schwarzwald, im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge, im Thüringer Wald, in der Hohen Tatra oder in den Karpaten. Sie kommt häufig vor und ist recht günstig in der Beschaffung.

Zirbelkiefer (auch Zirbe oder Arve)  kommt in der Verschalung der Innenwände und der Decke der Schlafkoje zum Einsatz. Ihr Holz ist weich und empfindlich. Das Kernholz enthält das vielen Menschen bekannte, wohlriechende Pinosylvin, das sowohl als Fungizid wirkt und den Baum vor Pilzbefall schützt, als auch bei uns Menschen eine beruhigende Wirkung auf das Schlafverhalten und auf das Herz-Kreislaufsystem hat. Die Zirbelkiefer wächst langsam, kann extrem alt werden und gedeiht, vergleichbar mit der Lärche, in hohen Lagen. Sie kommt mit extremen, harten Wintern gut zurecht. Das Holz der alpenländischen Zirbe ist aromatischer als das seiner Verwandten aus Osteuropa. 

Eiche  wird verwendet für die Türschwellen und die innenseitigen Fensterbretter. Sie gehört zu den härtesten heimischen Hölzern und ist schwer. Die in ihr enthaltene Gerbsäure macht sie extrem witterungsbeständig und wird dahingehend nur von der Robinie getoppt. Da sie aber recht teuer ist, außerdem nicht immer gerade wächst und schlussendlich die helleren jungen Jahresringe, also das Splintholz, alles andere als witterungsbeständig ist und daher nicht verarbeitet werden kann, wird es nur in Ausnahmefällen in großen Dimensionen verwendet. Die Eiche ist bei uns heimisch, leidet nicht so sehr unter Trockenheit und Wärme und dürfte daher mit den zu erwartenden klimatischen Veränderungen besser zu Recht kommen.     

Weiterverarbeitetes Holz (Holzwerkstoffe)

Agepan  aus ihm besteht der Unterboden der Tiny Houses. Agepan ist eine mitteldichte Holzfaserplatte und wird aus zerfasertem und anschließend zusammengepresstem Holz hergestellt. Der dafür notwendige Kleber ist formaldehydfrei. Das Plattenmaterial ist  dampfdiffusionsoffen und feuchteregulierend, kann also Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

3-Schicht-Platten  für den Zwischenboden der Tiny Houses. 3-Schicht-Platten bestehen aus drei zusammengeklebten, massiven Holzschichten, die im Verbund extrem formstabil sind und kaum quellen oder arbeiten. Unter allen Holzwerkstoffplatten haben sie den geringsten Anteil an Klebern. Die beiden Leimschichten lassen allerdings keine nennenswerte Diffusion zu.

Metalle

In unseren Tiny Houses werden an etlichen Stellen Metalle, vor allem Stahl, eingesetzt. Den Hauptanteil macht der Rahmen des Trailers aus. Er ist aus mehreren H-Profilen aus Stahl hergestellt. Ebenso aus Stahl sind die Felgen für die Räder des Trailers, das Titanblech für die Dacheindeckung und die Dachrinnen sowie sämtliche Schrauben und Edelstahlschrauben (für den direkten Einsatz im Außenbereich und im Bad).

Alle weiteren Baustoffe sind nicht fest mit dem Tiny House verbunden. Sie lassen sich jederzeit entfernen und können an einer anderen Stelle weiterverwendet werden. Zu diesen Stoffen gehören Wasserleitungen, Abflussrohre, elektrische Leitungen, Steckdosen, sowie eventuell vorhandene Akkus und Trafos.

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